Art Düsseldorf 2019
Art Düsseldorf 2019 - zum 3. Mal hebt die Verkaufsshow ab.
Denn nach dem Start in 2017 hatte ich 2018 den Eindruck, dass diese Kunstmesse nicht mehr lange besteht: Einer der beiden Gründer war abgesprungen und es gab doch relativ viele Leerflächen und Gastronomie-Bereiche.
Das ist in 2019 anders und es finden sich immer wieder spannende Werke. Man braucht schon einige Zeit, um sich alles anzuschauen. Die gut einsehbaren Galerien helfen, schon mit dem ersten Blicken allzu Banales auszusortieren.
Kann man gleich das ganze Arrangement nehmen?
Fotografie ist endlich wieder besser vertreten. Das geht sogar bis zu Fotogrammen und Fotos auf Puzzleteilen. Überhaupt haben mir insgesamt die kleinen oder zunächst unscheinbaren Arbeiten am besten gefallen.
Eine fotografische Arbeit auf der Art Düsseldorf - sehr klein aber fein.
Aber sicher auch Werke, die dort hingehören würden. So z. B. die Fotografien eines Dieter Nuhr (ja genau der!), die auch beim besten Wohlwollen nur solides Volkshochschul-Niveau aufweisen. Besuchen sie einen Fotokurs an der VHS, drucken ihre Werke aus und schreiben 6000€ dran. Aber nur, wenn sie Nuhr heißen, werden sie einen Dummen finden, der es kauft.
Die beiden sind echt. Oder doch nicht?
Die Dame ist es auf jeden Fall. Und sportlich dazu.
Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Und vielleicht auch, dass viele Werke sehr Wohnzimmer-kompatibel sind und/oder hier zu Aktien mutieren.
Wer sich davon nicht stören lässt und sich über aktuelle Kunst informieren möchte, ist hier richtig. Trotzdem ist der Besuch einer Kunstmesse für mich wie ein Besuch bei McDonalds: Die Nahrungsaufnahme ok, aber der Nachgeschmack ist unschön. Man hat zudem schnell wieder Hunger, aber von dem Laden erstmal genug.
So geht es mir übrigens auch mit der ArtCologne und der ArtBruessel. Allein die Photo Paris finde ich als (Photo-) Kunstmesse uneingeschränkt empfehlenswert. In Paris gibt es zudem ca. 100 gute Begleitausstellungen. Da kann Düsseldorf nicht mithalten.
Da ist noch Luft nach oben.
Im Zweifellsfall würde ich jedenfalls den Besuch einer guten Ausstellung vorziehen, insbesondere angesichts der hohen Eintrittspreise. Denn letztendlich ist es immer noch eine Verkaufsshow, bei der einige Galerien aber durchaus mit ansprechender Kuratierung im Rahmen des Möglichen glänzen.
Mehr Infos: